Die Wettervorhersage hatte zwar Regen angekündigt (und es regnete tatsächlich), doch ich wollte diesen Ausflug einfach machen. Und mit entsprechender Kleidung und Ausrüstung geht´s bei jedem Wetter. Mein Ziel waren die Korkeichenwälder von Los Alcornocales gehen. Los Alcornocales ist ein Naturpark, der sich nördlich von Gibraltar über Teile der Provinzen Cádiz und Málaga erstreckt. Die bergige Region zeichnet sich durch eine ganz besondere Diversität aus. Diese Artenvielfalt bezieht sich sowohl auf die Flora als auch die Fauna, und ist hauptsächlich bedingt durch das feuchte Klima, das hier zwischen Atlantik und Mittelmeer herrscht (siehe auch Wikipedia). Viele der Wanderwege in diesem Naturpark darf man nur mit Genehmigung gehen, die man mindestens zwei Wochen vorher im Besucherzentrum des Parks einholen sollte (sonst könnte es teuer werden).

Oficina Parque Natural Los Alcornocales                              
Carretera Alcalá – Benalup, km 1 (A-2228) 
11180 Alcalá de los Gazules (Cádiz)
Teléfono Centralita: 856 58 75 08   (63 72 08) 
pn.alcornocales.cmaot[at]juntadeandalucia.es

Sendero La Laguna del Moral

Als Tour hatte ich mir den Sendero La Laguna del Moral ausgesucht. Für diese benötigt man keine Genehmigung. Der ca. 5 Kilometer lange Rundweg startet beim Núcleo Recreativo La Sauceda, einem Areal in der Umgebung einer historischen Siedlung.

Im späten Mittelalter, im Spanien von Felipe II, war La Sauceda ein rebellisches Dorf à la Asterix und Obelix. Später, im Bürgerkrieg, diente La Sauceda als Rückzugsort vieler Flüchtlinge aus der ländlichen Region um Jerez, die vor Francos Truppen flohen. Auf Grund seiner hohen Lage in den Wäldern war das Dorf schwer zugänglich, was den Bewohnern und Flüchtlingen aber nur einen Aufschub gewähren sollte. Als Francos Truppen schließlich eintrafen, gab es ein furchtbares Gemetzel. Ohne Erbarmen wurden unterschiedslos Männer, Frauen und Kinder gemordet und das Dorf zerstört.

Heute befinden sich dort einige Steinhütten für Ausflügler, die dort etwas länger verweilen möchten. Die Route ist recht gut gekennzeichnet und führt durch einen der am besten erhaltenen Korkeichenwälder der iberischen Halbinsel. Einige Korkeichen sind von beeindruckender Größe, andere bestechen durch ihre Eleganz.

Auf halber Strecke führt der Weg an einer Wasserstelle, der Laguna del Moral, vorbei. Einst stand hier ein großer Maulbeerbaum (Moral), daher der Name der Lagune. Es ist übrigens keine Seltenheit während der Wanderung auf freilaufende Kühe zu stoßen. Deswegen auch die Gatter, die man nach Durchqueren immer wieder schließen soll. Ob die Tiere zahm sind, kann ich nicht sagen. Wenn ich eines traf, schlug ich einen großen Bogen darum (man will ja nicht stören).

Restaurant-Tipp

Wandern macht hungrig und da ich meine Touren meist früh morgens starte, war ich mittags wieder in Jimena de la Frontera. In Jimena selbst gibt es 2-3 Tapas Bars. Bei meiner zweiten Tour habe ich im Restaurant Las Rejas (Google Maps) gegessen, unterhalb von Jimena, direkt an der Landstraße. Hirschragout für 12.- €. Die Portion war jetzt nicht riesig, aber lecker. Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf Jimena.

Mein Fazit

Für mich hatte sich die längere Anfahrt von Alhaurín (ca. 2 Std.) zweifellos gelohnt. Ich hatte trotz des Regens viel Spaß und war beeindruckt von den Korkeichen und der Umgebung. Der Rundweg ist nicht lang, dennoch war ich fast vier Stunden unterwegs, da ich hauptsächlich zum Fotografieren gekommen war (was bei dem Regen etwas mühselig war, weswegen ich auch nicht den gesamten Weg fotografisch dokumentiert habe). Normalerweise benötigt man maximal zwei Stunden. Wer mag, kann sich den GPS-Track auf Komoot herunterladen oder bei mir anfragen. Ich werde auf alle Fälle wieder dort hin fahren.

Parque Natural Cabo de Gata

Der Parque Natural Cabo de Gata (Kap der Katze) ist ein ein 38.000 ha großer Naturpark im Osten von Almería. Er ist einer der größten Naturparks im Mittelmeerraum. Neben der Wüste von Tabernas (ebenfalls Almería) gehört der Naturpark zu den trockensten Regionen Europas. Die daraus resultierende Vegetation und die von den bauwütigen Spekulanten verschonte Landschaft und Küste machen das Kap zu einem äußerst sehenswerten Reiseziel: Für die Badegäste gibt es zahlreiche Strände, von denen einige nur zu Fuß erreicht werden können, wie z.B. der Strand Playa de los Muertos, am nördlichen Ende des Reservats.

Dattelpalmen

Dattelpalmen am Strand El Playazo

 

Cabo de Gata

Sonnenaufgang am Playa de los Genoveses

Aber auch der Aktivtourist, der das Kap zwischen Herbst und Frühjahr bereist, kommt auf seine Kosten. Es gibt wunderschöne Routen, die zum Wandern oder Mountainbiken einladen. Gerade in den Wintermonaten zieht es auch viele Naturfotografen (wie etwa mich) in die Region. Und Wohnmobile – überall standen Wohnmobile in allen Größen, deren Besitzer scheinbar am Kap überwintern.

Große Hotels sucht man hier jedoch vergeblich. Das größte Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten findet man in San José, der größten Ortschaft der Region. Ich selbst war während meines viertägigen Fotografieurlaubes im Hotel de Naturaleza Rodalquilar & Spa Cabo de Gata bei der kleinen Ortschaft Rodalquilar untergebracht, welches ich mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Die Minen von Rodalquilar

In Rodalquilar befindet sich auch eine alte, verfallene Minenstadt. Bis in die Mitte der 1960er Jahre wurde hier u.a. nach Gold gegraben. Einige Gebäude können aktuell noch betreten werden (absolute Vorsicht auf Grund von Einsturzgefahr ist geboten!), was die Ruinen gerade für Fotografen, die gerne „Lost Places“ ablichten, interessant macht.

minas de rodalquilar

Die Minen bei Rodalquilar

In einem Gebäude befindet sich ein Interpretationszentrum, in dem man etwas über die Geschichte der Minen erfährt. Auch gibt es ein Modell der Ortschaft Rodalquilar, wie sie zu ihrer Blütezeit ausgesehen hat.

Der Cortijo del Fraile

Ein weiteres geschichtsträchtiges Gebäude ist der Cortijo del Fraile, welcher im Hinterland des Kaps liegt. Es ist eine Schanden, dass dieses alte Gehöft dem Verfall überlassen wird. Es handelt sich um einen typischen andalusischen Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert. Gebaut wurde das Gehöft von Dominikaner-Mönchen, daher auch der Name (fraile = Mönch). Am 22. Juli 1928 fand hier das berühmte Verbrechen statt, welches den Poeten und Schriftsteller Federico García Lorca zu seinem Werk „Bluthochzeit“ (Bodas de Sangre, 1933) inspirierte.

cortijo del fraile

Cortijo del Fraile

In den 1960ern bis hinein in die 1980er Jahre wurde der Cortijo als Filmlocation, z.B. in einigen Spaghetti-Western von Sergio Leone (Zwei glorreiche Halunken, Für ein paar Dollar mehr, Todesmelodie, …) genutzt. Man könnte fast sagen, Clint Eastwood war dort eine Zeit lang zu Hause. Mittlerweile erinnert nur noch eine Gedenktafel an diese glorreiche Vergangenheit.

La Isleta del Moro

Erwähnenswert ist auch das kleine, ruhige Fischer-Dörfchen La Isleta. Die Bucht mit ihrem kristallklaren Wasser ist ein beliebtes Revier von Tauchern. Da es kürzlich erst geregnet hatte, war es außergewöhnlich grün auf dem Hügel der kleinen Halbinsel, wie man auf dem Foto sehen kann. Das einzige Lokal, welches in dieser Jahreszeit unter der Woche geöffnet hatte, war das Hostal Restaurante Isleta Del Moro. Es liegt direkt am Hafen, von wo aus man bei einem Gläschen Wein den Fischern bei ihrer Arbeit zusehen kann.

la isleta

La Isleta del Moro

Der Leuchtturm vom Kap

Ebenfalls sehenswert ist der Leuchtturm vom Kap. Ein Ort, der gerne zum Sonnenuntergang frequentiert wird.

faro de cabo de gata

Leuchtturm Faro de Cabo de Gata

Gleich neben dem Leuchtturm befindet sich das viel fotografierte Arrecife de las Sirenas (Sirenen-Riff, siehe Blogbeitrag Fotolocations in Andalusien), neben weiteren felsigen Buchten.

Andalusien entdecken

Das Sirenen Riff

Cabo de Gata

Mein Fazit

Der Naturpark Cabo de Gata, gelegen in der östlichsten Provinz Andalusiens, ist das ideale Reiseziel für Urlauber, die dem Massentourismus entfliehen möchten: Sauberes Meer, lange Sandstrände oder abgelegenen Felsbuchten, kleine Ortschaften mit kleinen Hotels und Pensionen, geringe Regenwahrscheinlichkeit, … Was will man mehr. Meine liebste Reisezeit zum Kap liegt zwischen Ende Oktober bis Anfang April.

Man muß aber auch schauen, wie man dort hin gelangt. Das Angebot an Flügen nach Almería ist längst nicht so groß wie das nach Málaga. Auch liegt das Kap weit ab von den typischen Routen der Andalusien-Rundreisen. Mich schreckt das allerdings nicht ab, ich komme wieder.

Casabermeja

Das kleine Städtchen Casabermeja liegt direkt an der A45 (Autovía de Málaga), die von Málaga nach Antequera führt. Auf meinem Weg zum Torcal bin ich dort schon des öfteren vorbei gefahren. Dabei ist mir jedes Mal der Friedhof aufgefallen, der auffällig am Dorfrand über der Autobahn ragt. Jedes Mal habe ich mir vorgenommen, ihn mir mal genauer anzuschauen. Vor kurzem war es dann soweit – Kamera eingepackt und los ging es.

Der historische Friedhof von Casabermeja

Biegt man am Ortseingang nach den ersten Kreisel in die Calle Nueva, gelangt man direkt zum Friedhof von Casabermeja. Dieser wurde wegen seiner Einzigartigkeit 1980 zum Nationaldenkmal erklärt. Seine Struktur ähnelt mit seinen Gässchen und Plätzen der eines kleinen Dorfes. Die Grabstätten erinnern dabei mit ihren Türen und Fenstern an kleinen Reihenhäuschen. Nur in einem unterscheidet der sich Friedhof gewaltig von einem andalusischen Dorf: Er ist picobello sauber und gepflegt. Aber was soll ich groß erzählen – schaut einfach selbst …

Solltet Ihr also einmal auf der A45 unterwegs sein, empfehle ich Euch, einen kurzen Stopp in Casabermeja einzulegen, um den historischen Friedhof zu besichtigen.

Flamingos

Die Flora und Fauna Andalusiens ist erstaunlich vielfältig. Das milde Klima, die landschaftlichen Begebenheiten und die vielen geschützten Flächen machen es möglich, dass wir hier Spezies finden, die im restlichen Europa kaum noch oder gar nicht mehr zu finden sind. Dies macht Andalusien zu einem wahren Paradies für Naturfotografen, Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die bedeutendsten Regionen für die Vogelbeobachtung in Andalusien geben.

Nationalpark Coto de Doñana (Huelva, Sevilla, Cádiz)

Morito

Foto: Miguel A. Garcia

Der Naturpark Doñana liegt im westlichen Winkel Andalusiens am Mündungsgebiet des Guadalquivir und vereint die Provinzen Huelva, Sevilla und Cádiz. Das Gebiet ist ca. 120.000 Hektar groß und besteht größtenteils aus Sandstränden und Wanderdünen, mediterranem Buschwald und Überschwemmungsgebieten mit Lagunen und Feuchtwiesen. Der Naturpark verfügt über eine einzigartige Artenvielfalt. Hier leben Wildkatzen, Füchse, Genettkatzen, Iltisse, Dachse, Wildkaninchen sowie der iberische Luchs und der Meloncillo. Es können bis zu 300 Vogelarten bestimmt werden, darunter Kaiseradler, Schwarzmilan und Gleitaar. Desweiteren findet man hier Flamingos und Malvasiertauben. Im Gras und in den hohen Grünpflanzen suchen kleine Singvögel wie Stieglitze und Grauammern nach Nahrung. Zudem schwirren in der warmen Jahreszeit farbenprächtige Bienenfresser umher und an manchen Stellen kann man in der dichteren Vegetation am Rande solcher Wiesen Steinkäuze antreffen.

Der Vogelzug über die Meeresenge von Gibraltar

An kaum einem anderen Ort lässt sich der Vogelzug so eindrucksvoll beobachten wie an der Straße von Gibraltar. Das Überqueren der Meeresenge in beide Richtungen bietet eine hervorragende Gelegenheit, zahlreiche Arten zu beobachten, die sich der Küste nähern. Einige der Vogelarten am Himmel über der Provinz Cádiz sind Königsadler, Gänsegeier oder Mauersegler. Aber auch große Schwärme Schwarzmilane, Wespenbusarde, Bienenfresser, Weißstörche, Uferschwalben und viele, viele andere, je nach Jahreszeit sind hier auszumachen.

Besonders gut für die Vogelbeobachtung eignen sich die Migrations-Observatorien in den Gemeinden Tarifa und Algeciras (Provinz Cádiz): Die Isla de Tarifa, die Naturparks “Los Alcornocales” und “El Estrecho”, die Naturschutzgebiete “Playa de Los Lances”, “Marismas del Río Palmones” und “Estuario del Río Guadiaro” sowie das Feuchtgebiet “Humedales de la Cuenca del Río Barbate” (La Janda). Alle in der Provinz Cádiz gelegen.

Naturpark Los Alcornocales (Cádiz)

In den Stein- und Korkeichenwälder des Naturparks Los Alcornocales, einem der größten zusammenhängenden Korkeichenwälder der Erde (Alcornoque = Korkeiche), können zwischen vielen Vogelarten auch größere Greifvögel wie z.B. der Habichtsadler gesichtet werden. Von dem historischen maurischen Dorf Castellar hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht von Algeciras mit dem Felsen von Gibraltar um den Migrationszug zu beobachten. Millionen von Vögeln machen in dieser Region auf ihrem Zug von oder nach Afrika Station.

Sierra de Grazalema (Cádiz)

In der Sierra von Grazalema (oberhalb des Naturparks Los Alcornocales) gibt es Canyons von außergewöhnlicher Schönheit, wie den der Garganta Verde (Grüner Schlucht), und Grotten, wie die von Hundidero-Gato, welches die größte Andalusiens ist. Ein dichter mediterraner Wald aus Stein-, Kork- und Bergeichen, Johannisbrotbäumen und wilden Olivenbäumen bietet vielen Tieren eine Heimat. Man zählt über 130 Vogelarten, darunter den Habichtsadler oder die Wiesenweihe, die beide als stark gefährdet gelten.

Peñón de Zaframagón (Cádiz)

Fight on fly

Foto: Victor

Dies ist ein sehr kleines Gebiet von sehr großer Bedeutung, denn es beherbergt die größte Gänsegeier-Kolonie Europas. Es besteht aus einem riesigem Felsen in den Ausläufern der Serranía de Grazalema in der Nähe des Städtchens Coripe (Provinz Cádiz). Auf dem Gipfel sind Video-Kameras angebracht, die Bilder zum Vogelbeobachtungszentrum Zaframagón sendet, eingerichtet in einer alten Bahnstation an der Vía Verde de la Sierra.

Die Lagunen von Fuente de Piedra

DSC_2482

Foto: rjime31

Die Lagunen von Fuente de Piedra liegen nordöstlich der Serranía de Ronda in der Nähe von Antequera. Sie ist ein salziges und steppenartiges Feuchtgebiet mit stark schwankendem Wasserpegel. Bei guten Bedingungen lässt sich hier die bedeutendste Flamingokolonie des gesamten westlichen Mittelmeers nieder von denen auch viele hier nisten.

Das Mündungsgebiet des Río Guadalhorce

La laguna grande

Foto: Antonio

Das Guadalhorce-Delta ist ein kleines Naturschutzgebiet im Südwesten Málagas. Zwischen den beiden Hauptarmen, die das Mündungsdelta bilden, befindet sich ein ca. 65 ha großes Feuchtgebiet, bestehend aus einigen künstlichen Lagunen (ursprünglich Kiesgruben) und einem naturbelassenen Strand. Aufgrund seiner Nähe zur Meerenge von Gibraltar ist dieses Feuchtgebiet eine wichtige Station für die Zugvögel auf ihrem Weg nach Afrika und somit von großer Bedeutung für die Vogelkundler.

Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas (Jaén)

Die Flora und Fauna des Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist unglaublich artenreich, möglicherweise sogar einmalig. Es gibt einen unübersehbaren Wildreichtum, bestehend u.a. aus Wildschweinen, Rot- und Dammwild, spanischen Steinböcken und Mufflons.

Die bemerkenswertesten hier heimischen Greifvögel sind Stein- und Habichtadler sowie Gänsegeier. Diese und viele andere Arten kann man etwa am Mirador del Valle beobachten, wo sie an sonnigen Tagen vormittags die Thermik ausnutzen, um sich hochzuschrauben. In den Jahren 2006-08 sind auch neun Bartgeier in der Sierra de Cazorla ausgewildert worden.

Von den kleineren Vogelarten findet man in den Pinienwäldern der Sierra u.a. Haubenmeise (Parus cristatus), Tannenmeise (Periparus ater), Kohlmeise (Parus major) sowie auch Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus). Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) und Stieglitz (Carduelis carduelis) sind ebenfalls hier beheimatet.

 

Zusammengefasst

Die Artenvielfalt ist nirgends in Europa so groß wie in Andalusien. Immer mehr Vogelkundler, Natur- und Tierfotografen und Naturliebhaber verbringen ihren Urlaub in Andalusien. Das Angebot an Reisen, die auf Vogelbeobachtung ausgerichtet sind, ist mittlerweile recht umfangreich. Aber auch die, die nicht gerne in der Gruppe unterwegs sind, finden genug Informationen, um sich ihre individuelle Reise zusammen zu stellen. Und wer bei der Reiseplanung Unterstützung wünscht, kann sich gerne an das Team von fototouren.es wenden.

Falls Ihr Fragen oder Anmerkungen habt, ich freue mich über Eure Kommentare.

Astrotourismus Andalusien

Der Astro-Tourismus in Andalusien gewinnt immer mehr an Bedeutung und die Zahl der Anbieter steigt, ebenso wie die Nachfrage. Aber …

Astro-Tourismus – was ist das überhaupt?

Ich sitze zurückgelehnt in meinem Stuhl und schaue hinauf zum Firmament, an dem unzählige Sterne leuchten. Aufmerksam verfolge ich den Laser-Pointer, den Javier Sánchez von Astroturista einsetzt, um uns die Sternkonstellationen zu erklären. Nachdem wir uns einen Überblick verschafft haben, schauen wir abwechselnd durch die Ferngläser und die verschiedenen Teleskope, die rund herum um uns aufgebaut und auf eine bestimmte Konstellation oder Galaxie ausgerichtet sind.

Astrotourismus

Astro-Tourismus ist eine neue Form von Aktiv-Tourismus, der Freizeitvergnügen und Wissenschaft vereint. Eine Wissenschaft, die es gibt, seit dem sich die Menschen fragen, was da wohl nachts am Himmel leuchtet – die Astronomie. Das Angebot dieser neuen Sparte reicht von Workshops für Sterne- und Astrofotografie, Nachtwandertouren und Sternenbeobachtung, Abendessen unterm Sternenhimmel, klassische Konzerte unter Sternen, Besuche wissenschaftlicher Zentren oder Beobachtung von astronomischen Ereignissen, wie Eklipsen, Sternschnuppenregen, Sonnenwenden und Äquinoktium usw.

Die ländlichen Regionen Andalusiens sind wie geschaffen für diese Aktivitäten: Geringe bis keine Lichtverschmutzung, sehr oft klarer Himmel und über das gesamte Jahr angenehme Temperaturen. Heute befinden sich zwei der sechs von der Starlight-Stiftung zertifizierten und von der UNESCO und der Welttourismusorganisation anerkannten Starlight-Reservate in Andalusien: das Reservat der andalusischen Sierra Morena und des Landkreises Sierra Sur de Jaén. Zwei weitere Anerkennungen für die Sierra Nevada in Granada und die Sierra de los Filabres in Almería sind in Vorbereitung.

Ländliche Hotels Marke Starlight®

Ein weiterer Faktor für die Entwicklung des Astro-Tourismus ist die steigende Zahl an ländlichen Hotels, sie sich von der Starlight-Stiftung eine Zertifizierung (Alojamiento Rural Starlight) ausstellen lassen und regelmäßig in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten Astro-Veranstaltungen für Ihre Gäste anbieten. Für die Zertifizierung müssen die Hotels natürlich den Anforderungen der Starlight-Stiftung gerecht werden.

So z.B. das Landhotel Cuevas La Granja in Benalúa im Landkreis Guadix – Granada. In Zusammenarbeit mit JEDA Granada und Al Andalus Photo Tour werden hier regelmäßig Sternbeobachtung in Verbindung mit einem Workshop für Astro-Fotografie angeboten.

Cuevas La Granja

Höhlen-Apartmens in Cuevas La Granja

Ein weiteres Landhotel, bestens geeignet für die Sternbeobachtung ist die Posada del Candil bei Serón in der Sierra de los Filabres, Provinz Almería. Auf dem höchsten Berg der Sierra de los Filabres, nur ca. 15 km von der Posada entfernt, befindet sich auf über 2000 m das Deutsch- Spanische Planetarium “Calar Alto”.

Beide genannten Hotels haben das Siegel Alojamiento Rural Starlight und bieten zudem ein ganz besondere Konzepte für Urlaub auf dem Land in Andalusien an. Ein Blick auf die Webseiten lohnt sich.

Weitere Möglichkeiten der Sternbeobachtung

Ebenfalls im Landkreis Guadix, Granada befindet sich der Campingplatz Camping La Lomilla in Jerez del Marquesado. Auch hier finden regelmäßig Astro-Veranstaltungen statt und zudem verfügt der Campingplatz über ein eigenes Telescop, welches man sich ausleihen kann.

Ganz in der Nähe von Granada, im Valle Lecrin befindet sich das Landhotel El Valle. Das Hotel verfügt über eine eigene, kleine Sternwarte.

elvalle

Die Sternwarte auf dem Torcal von Antequera, Málaga. Der Torcal ist auch eine beliebte Location der Liebhaber der Sterne- und Nachtfotografie. Die Veranstaltungen zur Sternenbeobachtung werden derzeit leider nur in spanischer Sprache abgehalten.

Fazit

Wer sie einmal durch das Teleskop beobachten möchte, die Planeten Saturn, Mars, die Monde des Jupiter oder entfernte Galaxien und das ganze bei einem Abendessen in entspannter Atmosphäre genießen möchte, der wird in Andalusien fündig. Eine Region mit geringer bis minimaler Lichtverschmutzung und idealen Wetterbedingungen. Wer diesbezüglich Unterstützung bei der Urlaubsplanung braucht, das Team von Andalusien entdecken kennt alle Veranstalter und Locations und hilft gerne weiter.

Und Ihr wisst ja, wenn Ihr Fragen oder Ergänzungen zum Thema habt – Ich freue mich über Euren Kommentar!

Um es gleich mal vorweg zu nehmen, Málaga hat 36 Museen, die ich hier aber nicht alle aufzählen werde. Man kann also durchaus sagen: Málaga ist heute eine Stadt der Museen. Das Netz der Museen konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Altstadt und ist somit leicht zugänglich. Mehr und mehr kommen aber auch welche in den Randgebieten hinzu.

Ich selbst bin ja eher ein Museum-Muffel und kenne kaum eines von innen. Doch im Frühjahr diesen Jahres habe ich mir auf Einladung der Stadtverwaltung Málaga zusammen mit zwei weiteren Mitbewerbern an einem Vormittag gleich 4 Museen angeschaut. Und ich muss sagen, es hat Spaß gemacht. Das allerdings auch nur, weil wir einen sehr guten Führer hatten. Eines habe ich dabei gelernt, wenn ich noch mal ein Museum besuche, dann nur mit Führung.

Begonnen haben wir unsere Kultur-Tour etwas außerhalb des Stadtzentrums in der Tabacalera, der alten Tabakfabrik. Dort befinden sich u.a. das Museo de Arte Ruso und das Automobilmuseum.

Das Museo de Arte Ruso wurde in Zusammenarbeit mit dem staatlichen russischen Kunstmuseum in Sankt Petersburg eingerichtet. Das Museum bietet einen chronologischen Rundgang durch die bildenden Künste Russlands. Für mich als Museumsanfänger ein idealer Einstieg und leicht nachvollziehbar. Eine interessante Spanne von der Ikonenmalerei hin zu den Werken des sozialistischen Realismus.

Danach ging es weiter in das Museo Automovilístico de Málaga, dem Automobilmuseum. Hierbei handelt es sich um die Privatsammlung eines portugiesischen Unternehmers, der in seiner Ausstellung zwei Bereiche verbindet: Automobile  und Mode. Unter den Autos finden wir u.a. luxuriöse, repräsentative Modelle der großen Marken, wie Hispano Suiza, Bugatti, Delage, Packard, Auburn, Rolls Royce, Bentley, Jaguar, Mercedes, Ferrari… Und in der Modeausstellung finden wir z.B. Vintage-Hüte von Balenciaga, Schiaparelli, Givenchy, Balmain, Oleg Cassini, Dior, Chanel, etc. Somit ist das Museum also durchaus für Paare geeignet: Für Ihn die Autos und für Sie die Mode.

Im Anschluß war erst einmal eine Kaffeepause in der Altstadt angesagt, bevor es in das nächste Museum ging, das Picasso Museum. Auch bei diesem Besuch haben wir viel von unserem versierten Führer profitiert, der einiges an Hintergrundwissen zu Picasso, seinen Modellen und seinen Werken preisgab. Neben der ständigen Sammlung, meist (unsignierte) Werke aus Privatsammlungen bietet das Museum auch temporäre Ausstellungen.

Zum Abschluss ging es dann noch in das Museo Carmen Thyssen, von dem Frau Thyssen selbst gesagt haben soll, es sei eine fröhliches Museum für eine fröhliche Stadt. Das Museum zeigt eine bedeutende Sammlung thematischer andalusischer Malerei des 19. Jahrhunderts. Dazu kommen regelmäßig interessante Wanderausstellungen.

Centre Pompidou Málaga

Ein weiteres, absolut sehenswertes Museum muss das Centre Pompidou Málaga sein. Dieses war zum Zeitpunkt unseres Museums-Marathon nicht geöffnet und steht mir noch bevor. Das Museum, das erste Schwesterzentrum des Pariser Museums außerhalb Frankreichs, befindet sich im Untergeschoss des bunten Würfels im Hafengelände, genauer gesagt an der Muelle Uno. Schon architektonisch ist das Gebäude beeindruckend mit dem bunten Glaswürfel und den zwei darunterliegenden immensen Stockwerken. Ziel der Werkschau des Museums ist es nach Worten der Kuratorin Brigitte Léal, „die vielfältigen Facetten der modernen und zeitgenössischen Darstellung aufzuzeigen“. Das geschieht anhand von rund 90 Werken der bedeutensten Künstler der 20. und 21. Jahrhunderts. Die Sammlung wird begleitet durch ständig wechselnde Ausstellungen.

Ein weiterer wichtiger Kulturraum Málagas ist das  CAC – Centro de Arte Contemporaneo (Zentrum für zeitgenössische Kunst), welches im Künstlerviertel Soho angesiedelt ist. Ausgestellt werden avangardistische Arbeiten zeitgenössischer Künstler. Das Gebäude, in dem das CAC untergebracht ist, wurde von dem Architekten Gutiérrez Soto entworfen und ist ein fantastisches Beispiel für den autarken Rationnalismus.

Nennenswert sind hier auch noch das Museo Casa Natal de Picasso (Geburtshaus Picassos) an der Plaza de la Merced oder das Museo de Artes y Costumbres Populares (Museum der Bräuche und Traditionen).

Alle genannten Museen mit Adresse und Links zu ihren Webseiten findet Ihr auf der unten aufgeführten Karte.

Mein Resumée: Wer sich gerne Museen anschaut, kann in Málaga leicht in´s Schwitzen kommen, wenn er das Angebot ausschöpfen möchte. Die Vielfalt an Museen überzeugt mit Qualität und Angebot.

%CODEmaps%