Die Flora und Fauna Andalusiens ist erstaunlich vielfältig. Das milde Klima, die landschaftlichen Begebenheiten und die vielen geschützten Flächen machen es möglich, dass wir hier Spezies finden, die im restlichen Europa kaum noch oder gar nicht mehr zu finden sind. Dies macht Andalusien zu einem wahren Paradies für Naturfotografen, Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die bedeutendsten Regionen für die Vogelbeobachtung in Andalusien geben.
Nationalpark Coto de Doñana (Huelva, Sevilla, Cádiz)
Foto: Miguel A. Garcia
Der Naturpark Doñana liegt im westlichen Winkel Andalusiens am Mündungsgebiet des Guadalquivir und vereint die Provinzen Huelva, Sevilla und Cádiz. Das Gebiet ist ca. 120.000 Hektar groß und besteht größtenteils aus Sandstränden und Wanderdünen, mediterranem Buschwald und Überschwemmungsgebieten mit Lagunen und Feuchtwiesen. Der Naturpark verfügt über eine einzigartige Artenvielfalt. Hier leben Wildkatzen, Füchse, Genettkatzen, Iltisse, Dachse, Wildkaninchen sowie der iberische Luchs und der Meloncillo. Es können bis zu 300 Vogelarten bestimmt werden, darunter Kaiseradler, Schwarzmilan und Gleitaar. Desweiteren findet man hier Flamingos und Malvasiertauben. Im Gras und in den hohen Grünpflanzen suchen kleine Singvögel wie Stieglitze und Grauammern nach Nahrung. Zudem schwirren in der warmen Jahreszeit farbenprächtige Bienenfresser umher und an manchen Stellen kann man in der dichteren Vegetation am Rande solcher Wiesen Steinkäuze antreffen.
Der Vogelzug über die Meeresenge von Gibraltar
An kaum einem anderen Ort lässt sich der Vogelzug so eindrucksvoll beobachten wie an der Straße von Gibraltar. Das Überqueren der Meeresenge in beide Richtungen bietet eine hervorragende Gelegenheit, zahlreiche Arten zu beobachten, die sich der Küste nähern. Einige der Vogelarten am Himmel über der Provinz Cádiz sind Königsadler, Gänsegeier oder Mauersegler. Aber auch große Schwärme Schwarzmilane, Wespenbusarde, Bienenfresser, Weißstörche, Uferschwalben und viele, viele andere, je nach Jahreszeit sind hier auszumachen.
Besonders gut für die Vogelbeobachtung eignen sich die Migrations-Observatorien in den Gemeinden Tarifa und Algeciras (Provinz Cádiz): Die Isla de Tarifa, die Naturparks “Los Alcornocales” und “El Estrecho”, die Naturschutzgebiete “Playa de Los Lances”, “Marismas del Río Palmones” und “Estuario del Río Guadiaro” sowie das Feuchtgebiet “Humedales de la Cuenca del Río Barbate” (La Janda). Alle in der Provinz Cádiz gelegen.
Naturpark Los Alcornocales (Cádiz)
In den Stein- und Korkeichenwälder des Naturparks Los Alcornocales, einem der größten zusammenhängenden Korkeichenwälder der Erde (Alcornoque = Korkeiche), können zwischen vielen Vogelarten auch größere Greifvögel wie z.B. der Habichtsadler gesichtet werden. Von dem historischen maurischen Dorf Castellar hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht von Algeciras mit dem Felsen von Gibraltar um den Migrationszug zu beobachten. Millionen von Vögeln machen in dieser Region auf ihrem Zug von oder nach Afrika Station.
Sierra de Grazalema (Cádiz)
In der Sierra von Grazalema (oberhalb des Naturparks Los Alcornocales) gibt es Canyons von außergewöhnlicher Schönheit, wie den der Garganta Verde (Grüner Schlucht), und Grotten, wie die von Hundidero-Gato, welches die größte Andalusiens ist. Ein dichter mediterraner Wald aus Stein-, Kork- und Bergeichen, Johannisbrotbäumen und wilden Olivenbäumen bietet vielen Tieren eine Heimat. Man zählt über 130 Vogelarten, darunter den Habichtsadler oder die Wiesenweihe, die beide als stark gefährdet gelten.
Peñón de Zaframagón (Cádiz)
Foto: Victor
Dies ist ein sehr kleines Gebiet von sehr großer Bedeutung, denn es beherbergt die größte Gänsegeier-Kolonie Europas. Es besteht aus einem riesigem Felsen in den Ausläufern der Serranía de Grazalema in der Nähe des Städtchens Coripe (Provinz Cádiz). Auf dem Gipfel sind Video-Kameras angebracht, die Bilder zum Vogelbeobachtungszentrum Zaframagón sendet, eingerichtet in einer alten Bahnstation an der Vía Verde de la Sierra.
Die Lagunen von Fuente de Piedra
Foto: rjime31
Die Lagunen von Fuente de Piedra liegen nordöstlich der Serranía de Ronda in der Nähe von Antequera. Sie ist ein salziges und steppenartiges Feuchtgebiet mit stark schwankendem Wasserpegel. Bei guten Bedingungen lässt sich hier die bedeutendste Flamingokolonie des gesamten westlichen Mittelmeers nieder von denen auch viele hier nisten.
Das Mündungsgebiet des Río Guadalhorce
Foto: Antonio
Das Guadalhorce-Delta ist ein kleines Naturschutzgebiet im Südwesten Málagas. Zwischen den beiden Hauptarmen, die das Mündungsdelta bilden, befindet sich ein ca. 65 ha großes Feuchtgebiet, bestehend aus einigen künstlichen Lagunen (ursprünglich Kiesgruben) und einem naturbelassenen Strand. Aufgrund seiner Nähe zur Meerenge von Gibraltar ist dieses Feuchtgebiet eine wichtige Station für die Zugvögel auf ihrem Weg nach Afrika und somit von großer Bedeutung für die Vogelkundler.
Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas (Jaén)
Die Flora und Fauna des Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist unglaublich artenreich, möglicherweise sogar einmalig. Es gibt einen unübersehbaren Wildreichtum, bestehend u.a. aus Wildschweinen, Rot- und Dammwild, spanischen Steinböcken und Mufflons.
Die bemerkenswertesten hier heimischen Greifvögel sind Stein- und Habichtadler sowie Gänsegeier. Diese und viele andere Arten kann man etwa am Mirador del Valle beobachten, wo sie an sonnigen Tagen vormittags die Thermik ausnutzen, um sich hochzuschrauben. In den Jahren 2006-08 sind auch neun Bartgeier in der Sierra de Cazorla ausgewildert worden.
Von den kleineren Vogelarten findet man in den Pinienwäldern der Sierra u.a. Haubenmeise (Parus cristatus), Tannenmeise (Periparus ater), Kohlmeise (Parus major) sowie auch Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus). Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes), Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) und Stieglitz (Carduelis carduelis) sind ebenfalls hier beheimatet.
Zusammengefasst
Die Artenvielfalt ist nirgends in Europa so groß wie in Andalusien. Immer mehr Vogelkundler, Natur- und Tierfotografen und Naturliebhaber verbringen ihren Urlaub in Andalusien. Das Angebot an Reisen, die auf Vogelbeobachtung ausgerichtet sind, ist mittlerweile recht umfangreich. Aber auch die, die nicht gerne in der Gruppe unterwegs sind, finden genug Informationen, um sich ihre individuelle Reise zusammen zu stellen. Und wer bei der Reiseplanung Unterstützung wünscht, kann sich gerne an das Team von fototouren.es wenden.
Falls Ihr Fragen oder Anmerkungen habt, ich freue mich über Eure Kommentare.
Der Astro-Tourismus in Andalusien gewinnt immer mehr an Bedeutung und die Zahl der Anbieter steigt, ebenso wie die Nachfrage. Aber …
Astro-Tourismus – was ist das überhaupt?
Ich sitze zurückgelehnt in meinem Stuhl und schaue hinauf zum Firmament, an dem unzählige Sterne leuchten. Aufmerksam verfolge ich den Laser-Pointer, den Javier Sánchez von Astroturista einsetzt, um uns die Sternkonstellationen zu erklären. Nachdem wir uns einen Überblick verschafft haben, schauen wir abwechselnd durch die Ferngläser und die verschiedenen Teleskope, die rund herum um uns aufgebaut und auf eine bestimmte Konstellation oder Galaxie ausgerichtet sind.
Astro-Tourismus ist eine neue Form von Aktiv-Tourismus, der Freizeitvergnügen und Wissenschaft vereint. Eine Wissenschaft, die es gibt, seit dem sich die Menschen fragen, was da wohl nachts am Himmel leuchtet – die Astronomie. Das Angebot dieser neuen Sparte reicht von Workshops für Sterne- und Astrofotografie, Nachtwandertouren und Sternenbeobachtung, Abendessen unterm Sternenhimmel, klassische Konzerte unter Sternen, Besuche wissenschaftlicher Zentren oder Beobachtung von astronomischen Ereignissen, wie Eklipsen, Sternschnuppenregen, Sonnenwenden und Äquinoktium usw.
Die ländlichen Regionen Andalusiens sind wie geschaffen für diese Aktivitäten: Geringe bis keine Lichtverschmutzung, sehr oft klarer Himmel und über das gesamte Jahr angenehme Temperaturen. Heute befinden sich zwei der sechs von der Starlight-Stiftung zertifizierten und von der UNESCO und der Welttourismusorganisation anerkannten Starlight-Reservate in Andalusien: das Reservat der andalusischen Sierra Morena und des Landkreises Sierra Sur de Jaén. Zwei weitere Anerkennungen für die Sierra Nevada in Granada und die Sierra de los Filabres in Almería sind in Vorbereitung.
Ländliche Hotels Marke Starlight®
Ein weiterer Faktor für die Entwicklung des Astro-Tourismus ist die steigende Zahl an ländlichen Hotels, sie sich von der Starlight-Stiftung eine Zertifizierung (Alojamiento Rural Starlight) ausstellen lassen und regelmäßig in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialisten Astro-Veranstaltungen für Ihre Gäste anbieten. Für die Zertifizierung müssen die Hotels natürlich den Anforderungen der Starlight-Stiftung gerecht werden.
So z.B. das Landhotel Cuevas La Granja in Benalúa im Landkreis Guadix – Granada. In Zusammenarbeit mit JEDA Granada und Al Andalus Photo Tour werden hier regelmäßig Sternbeobachtung in Verbindung mit einem Workshop für Astro-Fotografie angeboten.

Höhlen-Apartmens in Cuevas La Granja
Ein weiteres Landhotel, bestens geeignet für die Sternbeobachtung ist die Posada del Candil bei Serón in der Sierra de los Filabres, Provinz Almería. Auf dem höchsten Berg der Sierra de los Filabres, nur ca. 15 km von der Posada entfernt, befindet sich auf über 2000 m das Deutsch- Spanische Planetarium “Calar Alto”.
Beide genannten Hotels haben das Siegel Alojamiento Rural Starlight und bieten zudem ein ganz besondere Konzepte für Urlaub auf dem Land in Andalusien an. Ein Blick auf die Webseiten lohnt sich.
Weitere Möglichkeiten der Sternbeobachtung
Ebenfalls im Landkreis Guadix, Granada befindet sich der Campingplatz Camping La Lomilla in Jerez del Marquesado. Auch hier finden regelmäßig Astro-Veranstaltungen statt und zudem verfügt der Campingplatz über ein eigenes Telescop, welches man sich ausleihen kann.
Ganz in der Nähe von Granada, im Valle Lecrin befindet sich das Landhotel El Valle. Das Hotel verfügt über eine eigene, kleine Sternwarte.
Die Sternwarte auf dem Torcal von Antequera, Málaga. Der Torcal ist auch eine beliebte Location der Liebhaber der Sterne- und Nachtfotografie. Die Veranstaltungen zur Sternenbeobachtung werden derzeit leider nur in spanischer Sprache abgehalten.
Fazit
Wer sie einmal durch das Teleskop beobachten möchte, die Planeten Saturn, Mars, die Monde des Jupiter oder entfernte Galaxien und das ganze bei einem Abendessen in entspannter Atmosphäre genießen möchte, der wird in Andalusien fündig. Eine Region mit geringer bis minimaler Lichtverschmutzung und idealen Wetterbedingungen. Wer diesbezüglich Unterstützung bei der Urlaubsplanung braucht, das Team von Andalusien entdecken kennt alle Veranstalter und Locations und hilft gerne weiter.
Und Ihr wisst ja, wenn Ihr Fragen oder Ergänzungen zum Thema habt – Ich freue mich über Euren Kommentar!
Um es gleich mal vorweg zu nehmen, Málaga hat 36 Museen, die ich hier aber nicht alle aufzählen werde. Man kann also durchaus sagen: Málaga ist heute eine Stadt der Museen. Das Netz der Museen konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Altstadt und ist somit leicht zugänglich. Mehr und mehr kommen aber auch welche in den Randgebieten hinzu.
Ich selbst bin ja eher ein Museum-Muffel und kenne kaum eines von innen. Doch im Frühjahr diesen Jahres habe ich mir auf Einladung der Stadtverwaltung Málaga zusammen mit zwei weiteren Mitbewerbern an einem Vormittag gleich 4 Museen angeschaut. Und ich muss sagen, es hat Spaß gemacht. Das allerdings auch nur, weil wir einen sehr guten Führer hatten. Eines habe ich dabei gelernt, wenn ich noch mal ein Museum besuche, dann nur mit Führung.
Begonnen haben wir unsere Kultur-Tour etwas außerhalb des Stadtzentrums in der Tabacalera, der alten Tabakfabrik. Dort befinden sich u.a. das Museo de Arte Ruso und das Automobilmuseum.
Das Museo de Arte Ruso wurde in Zusammenarbeit mit dem staatlichen russischen Kunstmuseum in Sankt Petersburg eingerichtet. Das Museum bietet einen chronologischen Rundgang durch die bildenden Künste Russlands. Für mich als Museumsanfänger ein idealer Einstieg und leicht nachvollziehbar. Eine interessante Spanne von der Ikonenmalerei hin zu den Werken des sozialistischen Realismus.
Danach ging es weiter in das Museo Automovilístico de Málaga, dem Automobilmuseum. Hierbei handelt es sich um die Privatsammlung eines portugiesischen Unternehmers, der in seiner Ausstellung zwei Bereiche verbindet: Automobile und Mode. Unter den Autos finden wir u.a. luxuriöse, repräsentative Modelle der großen Marken, wie Hispano Suiza, Bugatti, Delage, Packard, Auburn, Rolls Royce, Bentley, Jaguar, Mercedes, Ferrari… Und in der Modeausstellung finden wir z.B. Vintage-Hüte von Balenciaga, Schiaparelli, Givenchy, Balmain, Oleg Cassini, Dior, Chanel, etc. Somit ist das Museum also durchaus für Paare geeignet: Für Ihn die Autos und für Sie die Mode.
Im Anschluß war erst einmal eine Kaffeepause in der Altstadt angesagt, bevor es in das nächste Museum ging, das Picasso Museum. Auch bei diesem Besuch haben wir viel von unserem versierten Führer profitiert, der einiges an Hintergrundwissen zu Picasso, seinen Modellen und seinen Werken preisgab. Neben der ständigen Sammlung, meist (unsignierte) Werke aus Privatsammlungen bietet das Museum auch temporäre Ausstellungen.
Zum Abschluss ging es dann noch in das Museo Carmen Thyssen, von dem Frau Thyssen selbst gesagt haben soll, es sei eine fröhliches Museum für eine fröhliche Stadt. Das Museum zeigt eine bedeutende Sammlung thematischer andalusischer Malerei des 19. Jahrhunderts. Dazu kommen regelmäßig interessante Wanderausstellungen.
Ein weiteres, absolut sehenswertes Museum muss das Centre Pompidou Málaga sein. Dieses war zum Zeitpunkt unseres Museums-Marathon nicht geöffnet und steht mir noch bevor. Das Museum, das erste Schwesterzentrum des Pariser Museums außerhalb Frankreichs, befindet sich im Untergeschoss des bunten Würfels im Hafengelände, genauer gesagt an der Muelle Uno. Schon architektonisch ist das Gebäude beeindruckend mit dem bunten Glaswürfel und den zwei darunterliegenden immensen Stockwerken. Ziel der Werkschau des Museums ist es nach Worten der Kuratorin Brigitte Léal, „die vielfältigen Facetten der modernen und zeitgenössischen Darstellung aufzuzeigen“. Das geschieht anhand von rund 90 Werken der bedeutensten Künstler der 20. und 21. Jahrhunderts. Die Sammlung wird begleitet durch ständig wechselnde Ausstellungen.
Ein weiterer wichtiger Kulturraum Málagas ist das CAC – Centro de Arte Contemporaneo (Zentrum für zeitgenössische Kunst), welches im Künstlerviertel Soho angesiedelt ist. Ausgestellt werden avangardistische Arbeiten zeitgenössischer Künstler. Das Gebäude, in dem das CAC untergebracht ist, wurde von dem Architekten Gutiérrez Soto entworfen und ist ein fantastisches Beispiel für den autarken Rationnalismus.
Nennenswert sind hier auch noch das Museo Casa Natal de Picasso (Geburtshaus Picassos) an der Plaza de la Merced oder das Museo de Artes y Costumbres Populares (Museum der Bräuche und Traditionen).
Alle genannten Museen mit Adresse und Links zu ihren Webseiten findet Ihr auf der unten aufgeführten Karte.
Mein Resumée: Wer sich gerne Museen anschaut, kann in Málaga leicht in´s Schwitzen kommen, wenn er das Angebot ausschöpfen möchte. Die Vielfalt an Museen überzeugt mit Qualität und Angebot.
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Eingeschlossen zwischen den Bergen der Sierra Subbética und unzähligen Olivenhainen liegt das barocke Städtchen Priego de Córdoba. Wer eine Rundreise durch Andalusien unternimmt, sollte unbedingt einen Abstecher hier hin machen.
Wegen ihrer vielen Brunnen wird die Stadt auch „Ciudad del agua“ (Stadt des Wassers) und wegen ihrer vielen barocken Gebäude „Joya del Barroco Cordobés“ (Juwel des cordobesischen Barock) genannt.
Barrio de la Villa
Schlendert man durch das Labyrinth von engen Gässchen im Barrio de la Villa (die Altstadt) erahnt man das Leben zur Zeiten der Mauren in dieser Region. Die blumengeschmückten Fassaden und Fenster lassen einen schnell die Hektik des Alltages vergessen.

Barrio de la Villa, Priego de Córdoba
Ein weiteres Prunkstück der Altstadt ist die Fuente del Rey, ein barocker Neptun-Brunnen mit ca. 140 Wasserläufen.
Olivenöl, das flüssige Gold der Region
Dass die Region hauptsächlich vom Olivenöl lebt, wird jedem klar, der sich auf den Weg dorthin macht. So weit das Auge reicht Olivenplantagen. Schon die Römer deckten den Großteil Ihres Ölbedarfs mit Olivenöl aus der Sierra Subbética. Wenn Ihr Öl einkaufen wollt, ist Priego der richtige Ort. Fragt im Touristeninformationszentrum (Plaza de la Constitución, 3) , wo Ihr am besten einkaufen könnt.
In Rom gibt es einen künstlichen Berg, Monte Testaccio. Der Hügel wurde bis an das Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. als Halde für leere Amphoren benutzt. Man schätzt, dass der Hügel aus 53 Millionen Amphoren besteht. Da die Amphoren damals nicht glasiert waren, waren sie Einweggefäße, die nach dem Gebrauch entsorgt wurden. Ausgrabungen haben gezeigt, dass ca. 80% dieser Öl-Amphoren aus der Sierra Subbética (Region um Priego) stammen. Woher man das weiß? Jedes Gefäß wurde mit dem Siegel des Herstellers und weitere Informationen versehen.
Mein Lieblingsöl kommt von Aceites Vizcantar und ist eines der besten der Region (wennschon dennschon). Wenn ich mit kleinen Gruppen nach Priego fahre, besuchen wir immer auch Fermín, den Chef von Aceites Vizcantar. Auf seinem Olivenhain führt er uns zu einigen über tausend Jahre alte Bäume und wir staunen nicht schlecht, dass diese Bäume immer noch mit die besten Früchte liefern. Danach geht es in sein Ladengeschäft, wo wir bei einer Olivenölverkostung lernen, was es mit der Bezeichnung Extra Virgen auf sich hat und wie man ein gutes Öl am Geschmack und Geruch erkennt.

Fermín vor einem seiner tausenjährigen Olivenbäumen
Fazit
Auf einer Rundreise durch Andalusien solltet Ihr Priego de Córdoba auf keinen Fall auslassen. Z.B. wenn Ihr von Granada nach Córdoba (oder umgekehrt) fahrt. Die Strecke ist auch viel interessanter. Von Granada die N432 bis Alcalá la Real, dann weiter auf der A339 nach Priego. Und nicht vergessen, wenn Ihr Olivenöl aus Andalusien mitbringen wollt, ist Priego die erste Adresse für den Einkauf.
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Obwohl ich ein Gegner von blutigen Stierkämpfen bin, bin ich der Einladung gefolgt, eine typische Zuchtfarm von Kampfstieren zu besichtigen. Meine Erfahrungen und Einsichten möchte ich Euch hier nicht vorenthalten.

Finca Reservatauro
Ziel unseres Ausfluges war die Finca Reservatauro bei Ronda, auf der die Aufzucht von Kampfstieren und Pferden (reinrassige Andalusier) betrieben wird. Die reinrassigen Andalusier heißen heute übrigens Pura Raza Española.
Im Besucherzentrum angekommen werden wir von unserer charmanten Begleitung Gloria, die perfekt Deutsch spricht, empfangen. Nach kurzen einführenden Worten geht es auch schon mit dem staubigen Landrover auf Erkundungstour. Die Finca besteht aus vielen Weiden, die durch Zäune in unterschiedlich große Gehege aufgeteilt sind. Fast alle Weiden sind mit Korkeichen besetzt.

Artgerechte Tierhaltung
Sowohl Stiere als auch Pferde verbringen ihr gesamte Zeit in Freiheit auf diesen Weiden. Sie werden auf der Weide gezeugt und geboren, aber die wenigsten sterben auch hier, aber dazu kommen wir noch.
Die Bestimmungen der artgerechten Haltung schreiben 1 ha Land pro Tier vor. Die Finca ist entsprechend weitläufig angelegt. Neben den Eicheln der Korkeichen bekommen die Tiere nur natürliches Futter, welches auf der Finca angebaut wird. Keine Wachstumshormone und keine Antibiotika. Man könnte sagen, reines Bio-Fleisch.
Die Aufzucht der Kampfstiere
Die wenigsten Stieren haben die (zweifelhafte) Ehre, in der Arena zu sterben. Hierfür kommen nur die wildesten Exemplare in Frage. Die Auswahl findet hier schon bei den zwei Jahre alten weiblichen Tieren statt, die in der Test-Arena auf ihre Wildheit getestet werden. Nur ausgewählte, besonders wilde Tiere werden für die Aufzucht genommen. Sie kommen auf die Weide der Zuchtkühe, auf der manche bis zu 20 Jahre und älter werden. Während sechs Monaten zwischen Weihnachten und Sommer kommen Sie mit dem Zuchtbullen zusammen. Der arme Kerl hat viel zu tun und verliert in dieser Zeit an die 100 Kilo an Körpergewicht.

Pferde und Ochsen
Wie schon erwähnt, werden auf Reservatauro auch reinrassige Andalusier gezüchtet. Aktuell leben dreizehn Pferde auf der Finca. Die Andalusier sind eine sehr alte und reine Rasse. Sie gelten als sehr noble und elegante Pferde. Aufgrund ihres sanftmütigen Charakters und Ihrer schnellen Auffassungsgabe ist diese Rasse ideal geeignet für Ausritte und für die Dressur. Auch werden Sie im Stierkampf eingesetzt. Die Pferdezucht ist ein lohnendes Nebengeschäft für den Betreiber.
Desweiteren finden wir hier auch gezähmte und dressierte Ochsen. Diese werden benötigt, um die wilden Tiere zu führen, z.B. wenn sie in das Behandlungsgebiet, einem engen Flur, getrieben werden, um tierärztlich untersucht oder geimpft zu werden.

Das touristische Angebot
Wenn Ihr einmal einen Kampfstier aus nächste Nähe beobachten oder fotografieren wollt oder einfach mehr über das Thema erfahren möchtet, empfehle ich Euch den Besuch der Finca Reservatauro (Webseite). Täglich von 10:00 – 19:00 Uhr werden hier Führungen in mehreren Sprachen angeboten. Ihr seht die Weiden mit den Korkeichen, die Stiere und die Pferde, die Testarena und die Trainingsarena, in der der Torero täglich trainiert. Der Besitzer der Finca, Rafael Tejeda, ist selbst aktiver Stierkämpfer.
Mein Fazit
Auch nach dem Besuch der Finca bin ich weiterhin gegen die blutigen Stierkämpfe. Aber mich hat die artgerechte Haltung dieser Tiere beeindruckt. Als nicht-Vegetarier weiß ich, dass ich mit meinem Konsumverhalten eine Industrie unterstütze, die eine alles andere als artgerechte Tierzucht betreibt (Biofleisch aus artgerechter Haltung gibt es so gut wie gar nicht in Andalusien). Und wenn auch so mancher Stier vor seinem Tode in der Arena unnötig gequält wird, so hat er doch wenigstens sein gesamtes Leben in (fast) freier Wildbahn verbracht. Das selbe gilt für seine Artgenossen und -genossinen, die beim Metzger enden.
Und der Tierzucht sei Dank, ob Stier- oder Schweinezucht, dass es noch so viele Korkeichenwälder in Andalusien gibt. Koreichenwälder, Stier- und Schweinezucht bilden eine enge Symbiose in Andalusien. Und auch bei den Pata Negra Schweinen, die den kostbaren Schinken liefern gilt, ein ha Land pro Tier für die Aufzucht.
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Urlaub oder Spanischlernen? Warum nicht beides auf Sprachreise nach Malaga!
Eine Sprachreise nach Malaga ist eine optimale Möglichkeit, Urlaub mit Weiterbildung zu verbinden. Wenn Ihr Euch zwischen Strandurlaub und Spanischkurs nicht entscheiden könnt oder am besten beides machen möchtet, aber wenig Zeit dafür habt, ist der Besuch eines Spanischkurses in Malaga eine tolle Sache!
Warum bietet solch eine Sprachreise so viel Mehrwert?
Spanisch authentisch und nachhaltig lernen
Man lernt Spanisch aus verschiedenen Gründen: weil man die Sprache mag, weil man ins spanischsprechende Ausland möchte oder weil man es für den Beruf braucht. Am besten lernt man Spanisch im Land, wo es “zu Hause“ ist – intensiv, einfach, authentisch und nachhaltig. Das machen Vermittler wie Sprachdirekt mit verschiedenen Sprachkursen in Malaga möglich. Die Faustregel lautet: Wenn Ihr einen Sprachkurs in Spanien besucht, könnt ihr Eure Spanischkenntnisse innerhalb von vier Wochen um ein Sprachlevel verbessern (also z.B. von A1 auf A2). Das ist so, weil Ihr nicht nur in der Sprachschule Spanisch lernt, wie es beispielsweise bei einem Spanischkurs in Deutschland der Fall wäre. In Spanien seid Ihr 24 Stunden am Tag von der spanischen Sprache umgeben. Ihr müsst jede Alltagssituation auf Spanisch meistern und Euch mit Euren Mitschülern oder Gasteltern verständigen.
Urlaubsfeeling in Malaga
Gleichzeitig könnt Ihr einen tollen Urlaub aus Eurer Sprachreise machen. In Malaga könnt Ihr einerseits viel Zeit an den schönen langen Stränden verbringen und richtig entspannen. Andererseits könnt ihr aber auch viele Sehenswürdigkeiten in Malaga besichtigen. Eine sehr bekannte davon ist das Geburtshaus von Pablo Picasso. Ihr könnt auch den herrlichen Blick auf die Altstadt von den Festungen Alcazaba und Castillo de Gibralfaro genießen. Außerdem bieten sich viele Ausflüge in die benachbarten Städte an – Sevilla, Granada, Cordoba, Gibraltar – überall kann man das andalusische Flair und die Kultur entdecken. Auch Marokko ist ein interessantes Ausflugsziel – Seine Kultur hat im Laufe der Jahrhunderte ganz Andalusien geprägt. Wenn Ihr einen Standard Spanischkurs bucht, der vormittags stattfindet, habt Ihr freie Nachmittage und Abende. Dank der gemeinsamen Aktivitäten, die die Sprachschulen in Malaga organisieren, wird es Euch nie langweilig. Ihr könnt viele wertvolle Tipps für Sightseeing bekommen sowie organisierte Aktivitäten, wie abends gemeinsam Tapas essen gehen.
Spanische Kultur entdecken
Eine der unvergesslichen Erfahrungen auf der Sprachreise ist der nahe Kontakt zu Einheimischen. Viele Sprachschüler bevorzugen, in einer Gastfamilie zu wohnen. Das bringt ganz viele Vorteile mit sich. Ihr könnt den Alltag und die Lebensweise der Spanier hautnah erleben und zwar nicht nur was das spanische Essen betrifft, sondern Ihr werdet in interessante und vielleicht unbekannte Situationen geraten, die die Kultur und die Lebensfreude der Spanier prägen. Das ist schön, denn so verbessert Ihr nicht nur Eure Spanischkenntnisse, sondern auch Eure eigenen Erfahrungen machen.
Sprachreise und Berufsleben
Eine Sprachreise bringt Euch auch eine Menge Vorteile im Beruf, insbesondere wenn diese etwas länger ausfällt. Ihr könnt sie im Lebenslauf dann als Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse angeben, was von potentiellen Arbeitgebern sehr positiv gesehen wird. Es ist ja auch so, dass Berufstätige nur eine begrenzte Anzahl von Urlaubstagen haben und man sollte diese nach Prioritäten aufteilen. Bei einer Sprachreise können insbesondere Berufstätigen sehr effektiv und erfolgreich ihre Urlaubstage verwenden, weil sie eine Weiterbildung mit einem schönen Urlaub kombinieren können.
Zudem ist es auch gut zu wissen, dass Sprachreisen als Bildungsurlaub anerkannt werden. Diesen gibt es in den meisten deutschen Bundesländern – Arbeitnehmern stehen 5 Tage pro Jahr Bildungsurlaub zur Verfügung. Für Berufstätige ist das besonders attraktiv. Dabei solltet Ihr wissen, dass nur bestimmte Sprachschulen Anerkennung für Bildungsurlaub besitzen und in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Bedingungen gelten. Am besten erkundet Euch bei Eurem Sprachreisen-Vermittler und Eurem Arbeitgeber über die Details.
Der Mehrwert einer Sprachreise ist also deutlich zu erkennen. Wenn Ihr wieder nach Deutschland zurückkehrt, habt ihr Eure Spanischkenntnisse um einiges verbessert. Zudem habt ihr ein Zertifikat von der Sprachschule, welche Ihre Spanischkenntnisse offiziell bestätigt. Ihr habt eine Menge unvergessliche Erfahrungen für das Leben gesammelt und zwar viel mehr als im normalen Urlaub.
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